Was ist Babylon? – es antwortet Abo Alsleben

Babylon ist ein Zustand, der mich bedrückt, ich genau weiß, dass etwas nicht gut ist, so nicht sein sollte, aber trotzdem stattfindet und ich es nicht ändern kann. Ich bin von vielen Babylons umgeben, die sich täglich neu erfinden:
Ich sehe Autofahrer, die sich in ihren Abgaskillern rücksichtslos gegenüber Radfahrern benehmen, die die Umwelt schonen wollen und damit in Gefahr geraten.
Ich sehe in Schulen und Kindergärten Berge voller angebissener und dann weggeworfener Obstraritäten wie Kiwis und Weintrauben, für die sich zu DDR-Zeiten unsere Muttis bei der Leipziger Messe vor den Kaufhallen bis aufs Blut geschlagen hätten, und die nun wie wertloser Müll im Abfallkübel vergammeln. Einige Tausend Kilometer südlich könnten sie Leben retten.
Ich sehe als Touristenflieger getarnte Militärtransporte über der „Stadt der friedlichen Revolution“ zu ihren Kampfeinsätzen fliegen und höre die 40.000 Jubelmenschen auf dem Augustusplatz, die gleichzeitig die Nacht der Lichter feiern. Und die Kinder, die beim nächsten Einsatz gegen die Taliban versehentlich ums Leben kommen, schlafen gerade friedlich ein und träumen von einem besseren Leben.
Ich sehe eine Bundeskanzlerin den nützlichen und fortschrittlichen Atomausstieg kippen, wie sie sich dabei über Beschlossenes hinwegsetzt, aber gleichzeitig ein Milliarden Euro teures Bahnhofsprojekt in Stuttgart mit dem Verweis durchboxt, es sei so beschlossen…
Das alles ist Babylon, oder wie es die Indianer nennen: Koyaanisqatsi.
Und am Ende erkenne ich, dass Babylon in uns allen ist und wir uns ändern müssen, soll es eine Zukunft für die Menschheit und diesen wunderbaren Planeten geben!“

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