Ich kabel mein Los los.
Ich lose ein Kabel,welches lose mich am langen Kabel hängen ließ.
Das Kabel war tot… es lag still und schwieg.
Mit Schneckentempo zuckte es noch, hier und da,
Onlinebanking konnte es natürlich noch – war ja klar.
Manuelle Wiederbelebungsversuche waren vergeblich.
Notruf kostenlos im Inland, also wähl´ ich.
Wähle Reihenfolgen, die Reihen folgen.
Drücken sie Ja, für eins und Maika, für Zwei.
12 Mal 32 macht 384, bei zwei Jahren Laufzeit.
Ergibt: Hin- und Rückflug.
Nun häng ich kabellos in einer War-te-schlei-fe,
17 Minuten 43 Sekunden, aber ich bleibe.
Am Ende kommt es dicke, ich stöhne, murre, zicke.
Ein kleiner Fehler, auf der anderen Seite.
Nun kippt er sich wie Zement, um uns Beide.
Ängstlich schaut das Kabel mich an.
„Na Kabelblinder“ sag ich, doch schon meint der Kabelmann.
„Ich schalt Sie gern frei, mit 80 Teuronen sind sie dabei.“
Das Kabel liegt verfressen danieder, als wäre es aus Blei.
„Wie weiter?“ grinst es mich schmerzend an.
„Kabel, oh Kabel lass dir sagen:
Das Internet war eine Erfindung vor deinen großen Tagen.
Im Ursprung, war und ist es kostenfrei.“
Ich kabel mein Los los.
Ich lose ein Kabel,welches lose mich am langen Kabel hängen ließ.
Kabelose 2014