In meinem Garten – Das Verstummen der Eulen

Kurzgeschichte von Manja Kendler

Im Wasserglas ein Sturm mehr. Ich wand mich zwischen Zementkrumen, der Rücken zerscheuert. Da wo anderen Flügel wachsen, tiefe Striemen. Der Bambus lächelte weise und ich musste nie zurücklächeln, ich gab ihm auf meine Art und Weise zu verstehen, noch nicht bereit zu sein. Er erinnerte mich daran, den Schmerz anzunehmen.

Währenddessen schimpfte die Eule, draußen vor den Felswänden, wie erbärmlich diese Szenerie anmutete. In meinem Garten – Das Verstummen der Eulen weiterlesen

In meinem Garten – Die Schlange im Schatten

In meinem Garten – Die Schlange im Schatten
Kurzgeschichte von Manja Kendler, 2016

Es kamen Stunden voller Furcht, Angst und Verzweiflung. Der Hades lag weit entfernt, doch noch immer spürte sie das Brennen in ihrer Haut. Sie fürchtete sich, von der Finsternis für immer verschluckt, in der Steinkammer zu verenden. Wer würde sie, da suchen? Wer würde sie, da vermuten? Sie spürte ihren Körper seit geraumer Zeit nicht mehr, einzig ihr Herzschlag erinnerte sie an vergangene Tage und die wage Hoffnung, es könnte, irgendwo da draußen, Zukunft geben. Sie spürte kaum, wie die Schlange sich langsam begann, ihr zu nähern, beobachtend, lauernd. Doch auch die Zeit verging und bald vernahm sie zwischen den eigenen lahmenden Herzschlägen ein beständiges Zischeln und bekam es schlagartig, In meinem Garten – Die Schlange im Schatten weiterlesen

In meinem Garten – Was der Mauerspecht beobachtete und wie er die Zeit anhielt

In meinem Garten – Was der Mauerspecht beobachtete und wie er die Zeit anhielt
Kurzgeschichte von Manja Kendler, 2016

Einer dieser Tage glitt nun schweigsam dahin und musterte sie von oben bis unten, von außen nach innen. Es muss Tage her sein, als der Bambus lachte. Von weitem starrte sie auf die zerklüftete Felswand vor sich. Verdammt, sollte die Krähe doch In meinem Garten – Was der Mauerspecht beobachtete und wie er die Zeit anhielt weiterlesen

In meinem Garten – Was das Alien fragte

In meinem Garten – Was das Alien fragte
Kurzgeschichte von Manja Kendler, 2016

Der Tag war gerade zu Mittag getapst und ich sann den Bienen bei der Arbeit hinterher.
Saß da in meinem Garten, beobachtete und schickte meine Gedanken mit den Wolken fort. Dabei wurde ich jedoch scharfäugig anvisiert.
Neben mir hing, kopfüber ein Alien an der Palme. In meinem Garten – Was das Alien fragte weiterlesen

In meinem Garten – Was die Krähe sagte

In meinem Garten – Was die Krähe sagte
Kurzgeschichte von Manja Kendler, 2016

Das Rosarot gab es nicht. Es hing an der Wand, deiner alten Wohnung und es brauchte: vier Wochen und drei Monate es zu überstreichen. Die anderen Frauen spielen keine Rolle mehr sagst du, damals taten sie es und ich habe hart gekämpft, um sie ihrer Macht zu entmachten um In meinem Garten – Was die Krähe sagte weiterlesen

Lieber Vulkanier, ich sehe das Glitter im Glas…



Lieber Vulkanier, ich sehe das Glitter im Glas…


Kurzgeschichte von Manja Kendler, 2016
Bleib in der Höhle ich geh in meine. Bloß nicht zu schwere Themen. Lass uns nicht ignorieren, wo uns so gesehen die Welt zu Füssen liegt, wir aber noch unser Leben auf die Reihe bekommen müssen. Nur eine Lieber Vulkanier, ich sehe das Glitter im Glas…

 weiterlesen

Über das dunkelblaue Glitzern und Nachtfahrten

Über das dunkelblaue Glitzern und Nachtfahrten.
Kurzgeschichte von Manja Kendler, 2016
Früh am Morgen bin ich schlaftrunkend eingestiegen und schon fuhr der Zug mit mäßiger Geschwindigkeit raus aus dem verstaubten Bahnhof. Vorbei an den graubunten Bröckelfassaden, den Müllhalden, in deren giftgetränkter Mitte veruchte Bäume wachsen. Die Stadt lag hinter uns und zog sich an ihrer Eisenkette hinterher. Hin und wieder ließ ich meinen Kopf auf seiner Brust gelehnt meinen Blick über die vorbeihuschenden Horizonte schweifen. Felder wogten wie Meere da draußen und die Wolken warfen riesige Schatten voraus. Ich atmete ruhig, ich hörte seinem Herzschlag zu. „Wohin fahren wir?“, fragte ich ihn neugierig und ängstlich zu gleich und er antwortete mir mit: „Kein Plan!“ Dabei fuhren seine Hände über meine Locken wie große warme Glätteisen. Ich spürte, dass er es wirklich nicht wusste, ich verschaffte mir die nötige Hoffnung, dass es noch eine fünfprozentige Chance gab. Meine Theorie war romantisiert, verklärt in einen Slogan verfallen, der da lautete: Über das dunkelblaue Glitzern und Nachtfahrten weiterlesen