Was ist Babylon? – es antwortet Stoney Moe

 

„Die Frage ist doch eher, was ist heutzutage nicht mehr „Babylon“ und wie schütze ich mich in nur drei Schritten mit einer Rolle Alufolie davor?“ (mit einem Doktor-Schiwago-“ich-weiß-was-sie-vorhaben“-Blick)

Stoney Moe, Musiker aus Ludwigshafen

Stoney Moe durfte ich 2011 bei Manua im Autoradio entdecken und war hin und weg. Das neue Album „Mein Leben im Staub“ und seine weiteren zahlreichen Veröffentlichungen, die der Typ, der seinen Hamster Bob Marley nennen würde, und „Bongabitur“ zu bieten hat, sind hiermit eine Empfehlung. Gemeinsam haben wir den Song „Foto“ für den BoomRush Backup Street Riddim aufgenommen. Den könnt ihr in allen bekannten Downloadportalen finden. Und jetzt mehr zu Stoney Moe und seiner Crew!
hier die offizielle Homepage.
zum Video „Echolon“

 

„Ich hab‘ da mal ’ne Frage: Was ist Babylon, für Dich?“

Ob im Bereich Reggae oder in der Geschichtsschreibung: Babylon steht und fällt. Doch was verbinden wir mit diesem Begriff? Der Versuch (m)einer Momentaufnahme zieht sich nun schon ein paar Jahre hin. Und auf diese Frage bekam und bekomme ich interessante, lustige und nachdenkliche Antworten von den Menschen. Ich bedanke mich dafür und will diese kleinen Geschenke hier im Rhythmus teilen. Los geht es mit einem Zwinkern und einem Musiker, der sich in seinen Texten ausgiebig mit diesem Thema befasst. Meiner Ansicht nach bieten einige Songs eine Art Anleitung, um in diesem Babylon zu überleben. es antworten: Stoney Moe, Belinda Waibel, Uwe Kaa, Ole Splitter, Abo Alsleben, Roman Roots, Ras Paul, Sir Giant, Mellow Mark … Du hast eine Antwort für mich? Na dann:

Auf der Straße der Besten – Ein DDR Gedicht

Auf der Straße der Besten

Bei der PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks)
oder der LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft)
gab es meist einen ABV (Abschnittsbevollmächtigter)
der hatte neben der FZR (Freiwillige Zusatzrentenversicherung)
und Jahresendprämie auch Kontakte zum VPKA (Volkspolizei Kreisamt)
sowie zum ZK (Zentralkomitee)
deswegen war sein EVP (Endverbraucherpreis)
für Polyluxe (Overheadprojektor)
nicht der, der VEB (Der Volkseigene Betrieb)
sondern eher einer von der MMM („Messe der Meister von Morgen“)


So wollte manch einer Kosmonaut werden und wurde
Kundschafter für den Frieden (DDR-Spione im Westen) .
Jeder träumte von
Bückwaren (unter der Hand verkaufte Waren)
und bekam doch nur
Fidel´s Rache (Kuba Orange)
Doch das wäre so niemals abends in der
AK gelaufen. (Aktuelle Kamera, Nachrichten im Tv)
Und nun Trommeln sie das Kollektiv zusammen,
im Beutel haben wir Goldbroiler ( Brathähnchen)
und Ketwurst (ein Art HotDog)
und der Genosse hängt schon mal die Winkelelemente auf.

Denn : Jedermann an jedem Ort – einmal in der Woche Sport!

SlengTengChallenge

klangkopf

Endlich mal ein Web-Challenge nach meinem Geschmack: Der SlengTeng-Riddim wird aktuell von etlichen Reggae-Artists mit 16 Zeilen „gevoicet“ und verfilmt auf Youtube gestellt. So kam auch ich auf den Geschmack und entwarf einen eigene Version, gewachsen auf den frei verfügbaren Midifiles des bekannten jamaikanischen Stücks. Und, schnapp, Reggaepromoterin Manja hat ihre Version auf meine Klänge gepackt. Tuff ting! Aber selber hören:

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Verschwörungstheorien. Aus dem Leben einer Garderobenfrau – Darf ich mich vorstellen?

Verschwörungstheorie theme
Ein paar Worte zu mir.Meine Mutter hat mir beigebracht mich vorzustellen. Meist hat sie nur eine brennende Frage zu neuen Bekanntschaften. Sie beginnt mit einem hinterfragenden „Und?“, dabei zieht das „U“ eine gefährliche Schlucht zwischen Respekt und völliger Verachtung. Man(n) hängt quasi zwischen den Seilen. „Und, was macht er/sie so?“ Den Tag, an dem ich dann antworte: „Oh, Mutter, wundervolle Kunst aus alten Blechdosen, deliziöses Pesto mit handgemachter Pasta, er faltet Kraniche und Schiffe und denkt sich Gedichte aus dem Stehgreif aus und abends mixt er mir sahnige Cocktails und besorgt er mir es so, dass ich immer gut schlafe.“, der wäre schön. Dieser Tag setzt allerdings voraus, dass meine Mutter nicht meine Mutter wäre. Was macht er, heißt auf schwäbisch: „Und was tut er schaffe?“, und das trifft es wohl ganz gut. Sagt man dann: „Drei Yogakurse am Tag und ehrenamtliche Mitarbeit im Verein zur Rettung der Bäume.“, ist dies nicht immer maßgebend für ein erfolgreiches Leben oder Häuslebaue, zumindest nicht für meine Mutter.
Dabei ist es so, in meiner Generation findet man so viele Quer-, Auf-, Ein- und Absteiger, dass es schwierig wird, Menschen nach ihrer aktuellen Arbeitslage zu bewerten. Überhaupt, wann hat das angefangen – dieses Werten?
„Du bist, was Du isst“, wollte ich letztens auch dem Praktikanten bei der Tafel zurufen. Da kam er mir mit: „Heute nur Bananen!“, zuvor. Die alte Frau hinter mir meinte: „Nee, das hat´s früher im Osten nicht gegeben!“. Ich stimme ihr zu und nehme dankend meine abgelaufenen Bananen entgegen.

Auf jeden Fall ist mir das „Was werden Wollen“ in die Muttermilch gegeben wurden und es wirkt so gut, dass ich lieber mehr von dem „Was Sein“ ab gehabt hätte, was es ja augenscheinlich auch gab und nach dem wesentlich mehr Nachfrage besteht. Früh fing ich an zu Träumen, wollte Schwimmerin werden. Noch heute kann ich Menschen mit meinen ausgeprägten Brustmuskeln beeindrucken. Gegen den Strom – immer noch ein Hobby. Dann kollidierte der Schwimmunterricht mit den Chorstunden, die mit den Ballettstunden, die wiederum mit dem Breakdanceunterricht, ein Teufelskreis. Wenn man mich gefragt hätte, was ich nicht werden wollte: Nachrichtensprecherin im Krieg, dies durchlebte ich immerzu in wiederkehrenden Alpträumen. Mein Pult war ein Schreibtisch, der mitten im Gelände stand und hinter mir brachen die Heere übereinander und überall Explosionen. „Guten Abend, meine Damen und Herren Boooom! 
“
Tierärztin fand ich toll, bis mich Willie biss. Willie war der Rauhaardackel meines ersten Schwarms. Archäologin fand ich interessant, aber immer zu schwer auszusprechen und der ganze Staub der Geschichte. Dann liebäugelte ich mit Meeresbiologie, bis zu meinem ersten Wadenkrampf im See. Meine Mutter drängte mich immer dazu was „Sicheres“ zu machen, wie sie gern sagte. Beamtenlaufbahn also. Für den Zoll war ich zu klein. Für die Bankkarriere fehlte die Skrupellosigkeit. Intuitiv entschied ich mich Krankenschwester zu werden – „zu emotional“ hieß es in der Ablehnung.

Okay, dachte ich, dann mach‘ ich einen Laden auf, verkaufe Platten, es folgte die Einführung der Mp3. Entwicklungshelferin, Schauspielerin, Model, Kindergärtnerin, richtige Botanikern, Journalistin waren gute Ansätze, aber kein dauerhafter Weg. Das Psychologiestudium besuchte ich zwei Wochen und offiziell vier Semester. Der Gruppentherapieansatz schreckte mich ab, nachdem ich innerhalb kurzer Zeit diagnostizierte, dass Elfriede von ihrem Onkel sexuell missbraucht wurde, Sven zwei Selbstmordversuche hinter sich hatte, die er selbst als „missglückt“ bezeichnete, Claudia hatte eindeutig eine Anorexie und der Rest lief bei mir unter Borderline und war auch irgendwie zum Kotzen. Mir wurde nachgesagt, ich wäre kurz davor Aluhüte zu tragen und unter uns, ja, ich war kurz davor, bei der genauen Betrachtung meiner Umwelt. Anzumerken wäre, ich habe die Namen geändert, denn wer möchte schon Dinge dieser Art über seinen Chef, Therapeuten oder Anwalt wissen? Ich zog es erst mal vor, diese nicht näher ergründen zu wollen, ungefähr zur selben Zeit zog der Gedankenaffe bei mir ein. Rot-oranges, zerzaustes Fell, immer ein Grinsen auf den Lippen bis auf den Tag, an dem er anfing merkwürdige Fragen zu stellen. Und so hab ich versucht Stewardess, Detektiv, Schmuckdesignerin, Friedensaktivistin, Call-Center-Agent, Prinzessin, Regisseur, Löwendompteur und Popstar zu sein. 
War Fotografin, Überlebenskämpfer und ab und zu Seiltänzer. Wollte es sein und für den Moment war ich es. Reiseleiterin und Räubertochter. Ich war mal Bandenanführerin, man nannte mich Indianer Plattfuß. Ohne Plattfuß, aber so war das damals im Osten. 
Und nun sitz‘ ich hier in meiner Garderobe und es ist nicht so, dass ich gleich auf die Bühne gehen würde. Nein, das mache ich nicht, ich schaffe genau hier, ich bin vieles, der Anfang und das Ende, ich bin die Garderobenfrau.

weiter mit: #2 Arbeitsbeginn 21:30 Uhr

MK520 – Ein Elefant für mich

Kindheitserinnerung. Erinnerungen.
Bin gerne Elefant für Andere, wie der Song von Wir sind Helden. Manchmal muss man auch Elefant für sich sein, oder einen finden.
Dieser hier steht in Leipzig, in der Nähe zum Zooschaufenster.
Wer mag, geht ihn dort mal besuchen.